tricktrainingWieviel Training brauchen Hunde?

Endlich ist er da, Ihr neuer junger Hund. Er ist süss, er ist knuddelig, und er ist frech. Das kleine Fellbündel auf vier Pfoten versetzt alle Familienmitglieder ruckzuck in totales Entzücken und bringt postwendend Euren gesamten Haushalt durcheinender.  Die Wohnung liegt voller Hundeknochen, die Kinder vergessen ihre Hausaufgaben, und Opa kriecht nur noch auf dem Fussboden herum um seine Brille zu suchen.
Nachdem der kleine Racker Ihr Laptop vom Schreibtisch gerissen hat, Nachts regelmässig heult, weil er mit ins Bett will, und nun auch noch Frau Müller giftig anbellt, ist es vielleicht an der Zeit einmal über Erziehung und Training nachzudenken.

Welches Training braucht Ihr Hund?

Das ist unterschiedlich, und richtet sich nach mehreren Faktoren. Wenn Sie mit Ihrem Deutschen Schäferhund später einmal züchten wollen, müss er eine Schutzhundausbildung nachweisen. Einem Retriever sollten Sie möglichst schnell das Schwimmen beibringen, und viel im Wasser mit ihm spielen. Einen Beagle können Sie mit Suchspielen glücklich und zufrieden machen.
Aber gleichgültig wie Ihr Hund veranlagt ist, oder welches Temperament er hat, ein solides Basistraining brauchen sie alle. Wie sonst wollen Sie sich später mit Ihrem Hund verständigen? Schliesslich soll er doch verstehen, dass die Küche tabu ist, Besucher eigentlich ganz nett sind, und Artgenossen auch ein Recht zu leben haben, oder?
Da Hunde  aber keine verbale Sprache besitzen, sollten wir uns die Mühe machen und unseren Flockis helfen wenigstens ein paar Grundsignale zu verstehen.

Welche Signale sollte Ihr Hund beherrschen?

Gehen wir einmal vom normalen Familienhund aus, und lassen Spezialausbildungen, Zucht und andere Lebensziele erst einmal aussen vor.

Selbst sehr passiven Besitzern von extrem phlegmatischen Hunden würde ich empfehlen doch wenigstens drei Signale mit dem Hund zu üben, nämlich „Sitz“, „Komm“, und „Bleib“. Denn selbst der schwerfälligste Hund muss manchmal Gassi gehen, zum Tierarzt, oder in den Hundesalon. Es ist wirklich beruhigend, wenn Ihr Hund an belebten Ampelkreuzungen brav in’s ‚sitz‘ geht, beim Tierarzt nicht ständig vom Tisch herunterdrängt, und wirklich kommt wenn Sie ihn von der Mülltonne wegrufen.
Das komplette Unterordnungstraininig beinhaltet auch „Platz“, „Bei Fuss“, „Bring“ und „Aus“. Ich überlasse es allerdings jedem selbst, ob auch diese Übungen mit dem Hund trainiert werden sollen.

Darf’s auch etwas mehr sein?

Sollten Sie etwas mehr Zeit und Elan aufbringen können, empfehle ich Ihnen mit Ihrem Hund Tricktraining zu üben. Keine Angst, er muss nicht zum Zirkus gehen. Ihr Hund braucht nicht auf dem Rücken eines gallopierenden Pferdes Männchen zu machen.
Aber es gibt einfache Tricks, die ihnen selbst das Leben erleichtern, oder bei Ihrem Hund Stress abbauen.
Denken Sie doch einfach wie nützlich es ist, wenn Ihr Hund Schlüssel, Zettel, oder andere Sachen für Sie vom Boden aufheben kann. Oder er schliesst selber die Türe hinter sich, wenn er ins Zimmer kommt. Oder er zieht Ihnen die Socken und Schuhe aus, wenn wiedermal Ihr Rücken schmerzt. All das können Sie gemeinsam nach wenigen Traininigsstunden erreichen.

Tricktraining eignet sich bestens, um Ihren Hund von Stress zu befreien, und ihn von schwierigen Situationen abzulenken. Lassen Sie ihn Männchen machen, Pfötchen geben, oder Slalom durch Ihre Beine laufen, dann hat er den bösen Artgenossen oder den aufdringlichen Hundefrisör ganz schnell wieder vergessen. 

Was ist mit den ‚Bösewichten‘?

Leider reicht es nicht, einem neuen Hund „Sitz“, „Komm“, und „Bleib“ beizubringen. Das garantiert nämlich nicht, dass Ihre neuen Schuhe unbehelligt bleiben, oder dass Ihr Sofa nicht mit schmutzigen Pfotenabdrücken dekoriert wird. Unterordnungstraining ist keine Garantie für gutes Benehmen!
Achten Sie bitte vom ersten Tag an auf das Verhalten Ihres Hundes. Lassen Sie Ihrem Welpen nichts durchgehen, was Sie ihm später als erwachsenem Hund nicht auch erlauben würden.

Halten Sie Ihren neuen Hund beschäftigt, und sorgen Sie für genügend Toberei mit anderen Hunden, Kindern, und Menschen. Denn Sie wissen ja: Ein müder Hund ist ein guter Hund!